Eintrag vom 28.07.2003 / 12:15

Name: Ina

Hallo!

Eure Seite ist wunderschön und ihr habt dort so viele Informationen drauf. Das ist sehr gut und auch wichtig. Der Tot ist das schlimmste und alle machen einen großen bogen darum. Ich bewundere eure Kraft mit der ihr diese Seite gemacht hast.

Es ist so schrecklich das unsere Kinder so früh gehen mußten. Ich hoffe das auch ich irgendwann so viel kraft haben werde. Seit dem Tot meines geliebten Kindes Sveni ist es sehr traurig bei uns geworden. Ich habe eine Mauer um mich rum erbaut. Manchmal hält sie und manchmal fählt sie in sich zusammen, dann denke ich so kannst und willst du nicht mehr Leben.

Irgendwann sehen wir unsere Kinder wieder. Sie sind immer bei uns in unseren Gedanken und in unseren Herzen. Weist du was ich so schrecklich gerne noch mal machen möchte:

Sveni in den Arm nehmen, seine Stimme hören und ihn nie wieder los lassen.

Alles Liebe von Ina mit Sveni im Herzen.


Sterneneltern haben viel zu kämpfen mit der Art und Weise, wie ihr Umfeld auf die Trauer reagiert. „Das ist vorbei, du musst das abhaken. Wer weiß, wofür es gut war. Du kannst ja noch viele Kinder bekommen.“ Tröstlich gemeinte Sätze wie diese treffen trauernde Eltern in tiefster Seele. Wofür soll es gut sein, dass mein Kind gestorben ist? Auch wenn ich noch fünf Kinder bekomme, das ändert nichts daran, dass dieses Kind tot in meinen Armen lag! Eltern, die ihr Baby sterben sahen, wollen laut schreien, sich auf den Boden werfen, die Welt verfluchen, immer wieder in Schluchzen ausbrechen. Nichts davon ist vorgesehen. Sie trauern still und heimlich in ihren eigenen vier Wänden. Die Trauer muss genauso unsichtbar sein, wie es das Baby war. Und wenn sie das nächste Mal in geselliger Runde mit FreundInnen oder Verwandten sitzen, werden sie traurig. MEIN KIND IST TOT, wollen sie rausschreien, damit der Schmerz hörbar wird. Totschweigen ist wie noch mal sterben.