werden und vergehen
werden und vergehen

Ein Mensch kommt ins Spital/ Klinik/ Landeskrankenhaus ec.: bewußtlos, nach einem Unfall, dement.....in einem Zustand, da der Patient sich nicht an eigene Daten/Verwandte erinnern kann oder sich erinnern will.

Ev. nicht nur in Deutschland/ Östereich haben Kliniken nicht den Gesetzlichen Auftrag/ Resoursen, Angehörige zu suchen.

Erst der Notar hat den gesetzlich definierten Auftrag, Angehörige zu suchen, sofern der Verstorbene gemäß Gesetzlichen Vorgaben zumindest ein jährlich sich abgeändeter Eurobetrag zu vererben hat. Die Ausgaben für Pflegeheim, Klinikaufenthalt, sein eigenes Begräbnis (inkl Ausgaben während der Mindestruhedauer), die Schulden des Verstorbenen, sind zu diesem Zeitpunkt bereits beglichen.

Hat der/ die Verstorbene nichts wirtschaftlich verwertbares zu vererben, kann es vorkommen, das z.B. Kinder nichts vom Tod ihrer Mutter erfahren (wie es 3 erwachsenen im jeweils eigenem Haushalt lebenden Cousinen von mir ergangen ist, nachdem ihre Mutter in einer deutschen Klinik starb. Meine Tante starb einsam zu Hause, nachdem ihr Ehemann mit einen schweren Schlaganfall in die Klinik überstellt wurde. Vier Tage nach der Einlieferung meines Onkels wurde seine Frau zu Hause tot aufgefunden.)

Dementkrank wurde mein Vater in einem Krankenhaus aufgenommen. Vater konnte sich nicht erinnern, ob er verheiratet war, er wußte nicht den Namen oder die Kontaktdaten seiner Ehefrau. Vater konnte auch keine Namen/Daten seiner 3 erwachsenen Kinder bekannt geben. In seiner Geldbörse fanden die Klinikmitarbeiter Familienfotos älteren Datums - ohne Beschriftung. Wenn der Zufall uns Angehörigen nicht zur Hilfe gekommen wäre, hätte wir Angehörige auch erst durch den Notar vom Tod unseres Vaters erfahren, und dass auch nur, weil es wirtschaftlich verwertbares zu vererben gab.

Daher: Jeder sollte sich selbst zu einem möglichst frühen Termin mit dem Thema auseinander setzen und für sich selbst seine Bedürfnisse ausloten.

Diese letzten Wünsche aufzuschreiben, ist die halbe Miete: Mein Vater hat zu Hause von Hand sein Testament geschrieben und dieses mir und meinen Kindern gezeigt, ohne das wir es lesen konnten. Vater sagte damals - als ich im Beisein meiner Kinder und meines Vaters sein Testament zu lesen begann: Bitte, lest das Testament erst nach meinem Tod. Als Vater Tod war, konnte das handgeschriebene Testament nicht mehr gefunden werden. Also kam es zu seinem Begräbnis, wie es meine Mutter wollte. Ob das der letzte Wille meines Vaters war? Ich bezweifle das.

Warum hat Vater sein Testament nicht einem Notar seiner Wahl übergeben? Warum hat Vater sein Testament nicht bei den Behörden durch seinen Sachwalter registrieren lassen? Typisch Vater: er vertraute, das seine Frau wenigsten im Tod in seinem Sinne agieren würde. Vater hatte eine hohe Achtung von Verstorbenen Familienmitgliedern und er hat daher zeit seines Lebens zahlreiche Grabgebühren bezahlt.

Was hat das Ganze mit Sterbehilfe/ Abbruch einer Schwangerschaft und Hospiz zu tun?

10 Tage gelebt: Nicht alle Angehörige haben die Kraft/ erleben das Umfeld, einen sterbendes Familienmitglied bis zu seinem natürlichen Lebensende zu begleiten, nicht alle Sterbene wollen einen langen Leidensweg haben. Gesellschaftlich betrachtet: Medizinsch begleitete Sterbehilfe/ Abbruch einer Schwangerschaft und Hospiz haben ihre Berechtigung, aber jede/r sollte für sich selbst rechtzeitig rechtswirksam wählen, sonst wählt das Umfeld. Oder das Schicksal.