Cicero: "Die Staatskasse errötet nicht!"

Kinder ins Leben herein zu begleiten kostet nicht nur Geld, doch daran wie viel Geld einer gibt wird sichtbar, was gewünscht wird von der Mutter, dem Vater, dem Staat.

Ein Schelm, der böses denkt, wenn man liest, welche Kinder der österreichische Staat nicht lebend geboren wissen will, ohne sich selbst die Hände daran schmutzig zu machen.

Medium: Presse, Printausgabe vom 08.5.2019 von Sibylle Hamann Titel: „Wie man mit der Prinzipienkeule Unheil anrichten kann“ Untertitel: Die Petition "fairändern" - und mehrere Politiker der Regierungsparteien - will Schwangere zwingen, auch schwerstbehinderte Kinder zu gebären. Wollen wir das?

Folgende Argumente können dabei aufgegriffen werden, natürlich können auch eigene Argumente verwendet werden:

- Was Frau Hamann schreibt, entspricht nicht den Tatsachen: "Ein Fetozid, also die Tötung eins theoretisch schon lebendfähigen Fötus im Mutterleib wird jedes Jahr nur in wenigen, besonders gravierenden Fällen durchgeführt. Etwa bei Babys, denen das Gehirn fehlt. Oder bei einer unheilbaren Krankheit, die für das Baby mit permanenten schweren Schmerzen einhergehen würde."

In einer Stellungnahme zu #fairändern legte das Justizministerium dar, in welchen Fällen eine Spätabtreibung zulässig ist. Nicht bloß ein fehlendes Gehirn oder eine unheilbare Krankheit, die für das Baby mit permanenten schweren Schmerzen einhergehen würde, sind ein Grund für Spätabtreibungen: Neben den Missbildungen von Gliedmaßen fallen darunter das Down-Syndrom aber auch Blindheit (!), Taubstummheit, Epilepsie, Psychosen, Schizophrenie und anderes.

Zynisch: Es reicht ab Beginn des 4. Schwangerschaftsmonats eine 30-prozentige Wahrscheinlichkeit, damit die Schwangere ihre Schwangerschaft abbrechen darf!

Es reicht dafür eine 30%ige Wahrscheinlichkeit!

· Die Pränataldiagnostik kann in vielen Fällen nur eine Wahrscheinlichkeit für die Behinderung treffen, keine gesicherte Diagnose.

Basierend auf diesem Argument sollten vor allem Ärzte, aber auch andere Personen Leserbriefe schreiben.

· Abtreibung ist immer Unrecht am Kind. Das Kind hat kein Mitspracherecht, sein Recht auf Leben ist völlig abhängig vom Willen der Mutter / der Eltern.

· Es wird leider auf „Verdacht hin abgetrieben“. Dies auch aufgrund der sogenannten „Schadensjudikatur“, die vorsieht, dass Ärzte bei einer Fehldiagnose zu Schadenszahlungen verurteilt werden können, sollte ein Kind mit Behinderung auf die Welt kommen und der Arzt dies nicht erkannt oder erwähnt hat.

· Die derzeitige Rechtslage widerspricht der UN-Behindertenrechtskonvention und der österreichischen Verfassung. Diese Diskriminierung von Behinderten ist zu beenden! Diese Regelung stellt ein für die heutige Gesellschaft inakzeptables Werturteil über alle Menschen mit Behinderung dar.

· Die derzeitige Entwicklung ist nicht praktikabel. Es ist heute viel Druck bzw. die Erwartungshaltung des Umfeldes da, ein behindertes Kind nicht zur Welt zur bringen. Häufig werden Frauen mit behinderten Kindern von ihren Partnern im Stich gelassen werden. Die Lösung muss also darin bestehen, dass betroffene Männer mehr Verantwortung zeigen und gleichzeitig die Gesellschaft diese Frauen mit offenen Armen empfängt, ihnen Unterstützung, Mitgefühl und Liebe zukommen lässt. Dafür steht #fairändern. Pränataldiagnostik und Spätabtreibung: niemand spricht von den Frauen, die sich für eine Spätabtreibung entschieden haben und ein gesundes Kind zur Welt gebracht hätten; niemand spricht von den Eltern, die sich für ihr behindertes Kind entschieden haben (gegen den Druck der Ärzte, gegen den Druck der Gesellschaft) und dann ein gesundes Kind bekommen.

Allgemeine Punkte: - Danke an die Initiatoren, die Mut beweisen und dieses Thema aufgreifen: es kann der Politik doch nicht egal sein, dass geschätzte 30 -40.000 Frauen eine Abtreibung vornehmen lassen; die Politik muss endlich aktiv werden und sich dieses Themas annehmen! Meinen die Mitglieder der LEBENSKONFERENZ

-----Ursprüngliche Nachricht-----

Von: "Sibylle Hamann" <sibylle.hamann@aon.at>

Gesendet: Monday, 13 May, 2019 09:49

An: fenia@sternenkind.info

Betreff: presse

Liebe Frau Tegenthoff, Herzlichen Dank für Ihren Leserbrief und Ihre ergänzenden Anmerkungen! Sie haben Recht, dass es viel mehr Unterstützung für Eltern mit behinderten Kindern geben sollte. Zu Ihren anderen Argumenten jedoch darf ich anmerken: Eben weil die Diagnose im Verlauf der Schwangerschaft immer genauer möglich ist, ist es ja so wichtig, sich bei der Entscheidung Zeit zu lassen! Genau das sage ich ja! Liebe Grüße! Sibylle Hamann

künstliche Befruchtung: hier hat man leider vergessen vor der Befruchtung zu testen...wie viel Glücklicher wäre diese Mutter mit einem gesund angelegten Kind!

Nach künstlicher Befruchtung: Eine Frau, ein Kind: Ein Drama - und das große Glück. ...

Eltern und ihre Kinder ist das Ideal, wenn das Kind defekt angelegt ist oder behindert zur Welt kommt, bleiben häufig Mutter und Kind allein auf sich gestellt und werden vom Vater (!) und dem Staat (!) im Stich gelassen. Gerne verwendete Ausrede: Weil Vater und Staat sich überfordert fühlen!

Nur wenig Hilfe vom Staat

Nach zwei Jahren Karenz muss die im Zeitungsbericht erwähnte Mutter wieder - Teilzeit - in ihrem Beruf als Sonderschullehrerin arbeiten gehen, "denn nun bekommen ich vom Staat kein Geld mehr". Doch ihre Tochter, wenn auch nur stundenweise in einen Kindergarten oder bei einer Tagesmutter unterzubringen scheint unmöglich: "Ständig erhält die Mutter nur Ablehnungen.

Der Grund: Für beeinträchtigte Kinder ist eine Betreuung frühestens ab dem 4. Lebensjahr vorgesehen. Ein Zustand den Petra Pinetz von Integration Wien - einem Verein von Eltern für Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung - als "unerträglich und benachteiligend" bezeichnet. integrationwien.at: Gefordert wird "Gleiche Rechte und gleiche Chancen, dazu den Ausbau von Integrationsplätzen für Kinder von 0 bis 6 Jahren - und mehr qualifiziertes Betreuungspersonal."

Die Mutter von Johanna sagt über die Zeit vor der Geburt:

Die Ärzte rieten mir zu einem Schwangerschaftsabbruch. Aber ich liebte doch schon das Kind in mir, und ich spürte es kämpfen.

Die Mutter über den Charakter ihrer Tochter: Meine kleine Johanna schenkt mir jeden Tag so viel Freude. Sie ist so unproblematisch - so brav, so lustig.

Die 41 jährige über ihre Gegenwart - und die Zukunft:

Ich denke nicht daran, dass sie bald sterben könnte. Weil ich es einfach weiß: Ich werde mit ihr noch eine sehr lange Zeit haben.

"Mit 14 Jahren darf Johanna über die Samenbankfirma ihrem Vater einen Brief übermitteln. Ich werde, sollte sie nicht dazu fähig sein, ihn für sie schreiben. Und ihren Papa um ein Kennenlernen bitten." Warum? "Weil auch er erfahren soll, wie entzückend unsere Tochter ist ..."

Die Mutter wünscht sich ehrliche Aufklärung, Unterstützung bei ihrem Weg...

Kind mit Gen-defekt gezeugt: Die Samenbankfirma sollte sich an den Kosten beteiligen.

Jeder Vater hat das Recht zu wissen, das er ein Kind hat, denn nur dann kann er seinem Kind (hoffentlich hilfreich!) zur Seite stehen.

Ein liebevoller, seine Bürger wertschätzender Staat würde alle Kinder gleich behandeln. Wenn der Staat sich berufstätige Eltern wünscht, wird der Staat ein ausreichendes Angebot an Krabbelstube, Kindergarten, Schulpflicht inkl. Mittagstisch inkl. Aufgabenbetreuung und Nachmittagsbetreuung, individuelle Förderung usw. allen Kindern und ihrem individuellen Umfeld anbieten. Erbschaft? Selbst den Toten greift der Staat noch ein letztes Mal in den Sack.

Schreiben Sie: Für was alles sollte der Staat sich schämen ....

In der Sprachbox der Seele

 

Wiederholt eine Nachricht. Und wieder nicht abgehört.

Ignoriert.

Taub gestellt.

Kein Interesse.

Keine Ambition für Verkrustete.

 

Gott hat Geduld.

Maßlose Geduld.

Es liegt an uns,

ob wir etwas verspätet,

versäumen,

für immer distanzieren,

oder endlich

der Sprachbox eine Chance geben.

 

Ich habe Dich bei deinem Namen gerufen -

es hilft nichts, den biblischen Gott

zu missachten und zu leugnen.

Wer es tut, bleibt für immer Verlierer.

Ana Schoretis

 

Der oben stehende Text ist dem Buch "Korak po korak/ Schritt für Schritt - Begleiter für den Pilgerweg, deutsch und kroatisch ISBN 978-3-9504137-7-9, 188 Seiten, zu beziehen beim Herausgeber, dem Kroatischen Kulturverein im Burgenland, 7000 Eisenstadt, Dr. Lorenz - Karal - Strasse 23, www.hkd.at entnommen. Weitere Büchertipps:

Handgemenge. Texte zu Sterben und Tod

Aushalten: Gedichte und spirituelle Annäherungen an Gott

Nicht wissen, woher man kommt - Reisen, entdecken, begegnen / Ne znati, odakle smo - Putovati, otkriti, sastati se: Gedichte und Kurzprosa - Deutsch/Kroatisch