Menschen im Spätherbst ihres Lebens fangen sich an, wieder zu erinnern, wie es früher (1930, 1940, 1950, 1960, ..) wahr: Schwierige Geburt; Mutter hört ersten Schrei des Kindes... sieht das Baby kurz im Arm einer Schwester.... schnell weggebracht für weitere Versorgung... Mutter wieder im 8er-Zimmer... alle bekommen ihr Baby zum Stillen... nur das eigene kommt nicht... Vertröstung und keine Auskunft..... nach 2! Tagen des Schweigens kommt die Nachricht: Kind verstorben und irgendwo in einem Grab mit einer alten Frau anonym schon mit beigesetzt... kein eigenes Grab... keine weitere Auskunft ... nichts.

Diesem Erlebnis entsprechend berichtet die Frau, das sie vielleicht eine Geburtsurkunde, aber keine Sterbeurkunde von ihrem Kind hat - ein Umstand der heute noch am Standesamt nachgeholt werden kann, rückwirkend bis 1936, denn damals wurden Standesämter eingerichtet.

Ganz anders ist es heute: Die Geburt findet im kleinen Rahmen statt. An vielen Orten werden die Mütter über das Armenbegräbnis informiert, wie es für dieses Krankenhaus üblich ist. Seltener wird die Mutter im Krankenhaus auch darüber informiert, das sie als Mutter selbst zu einem Bestatter ihrer Wahl gleich nach dem Todesfall ihres Kindes gehen kann und hier ein Begräbnis in Auftrag geben kann. Dafür sollte jede Mutter sich Zeit nehmen: wichtig ist die inhaltlich richtige Dokumentation am Standesamt vor der Auftragserteilung zu einem Begräbnis, insbesondere wenn ein Kind innerhalb der ersten Lebenswoche nach der Geburt starb. Die Medizin muss die Anzeige der lebend erfolgten Geburt für das Standesamt erst nach Ablauf der ersten Lebenswoche schreiben.

Statistik Austria: Gezählt wird, was der Totenbeschau zugeführt und anschließend dem Standesamt als Totgeburt gemeldet wurde. Fehlgeburten und während der Schwangerschaft, Geburt oder kurz danach verstorbene Kinder, welche dem Klinikmüll zugeführt wurden, zählen in der Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, erstellt am 14.6.2016 nicht dazu.

Ab 2015 erstmals inklusive im Ausland Geborene von Müttern mit Wohnsitz in Österreich.

Es folgt ein Auszug daraus:

1881 gab es 164.089 lebend geborene Kinder und 5402 still geborene Kinder,

1973 gab es 98.041 lebend geborene Kinder und 877 still geborene Kinder

2015 gab es 84.381 lebend geborene Kinder und 281 still geborene Kinder.

ergänzende Statistikdaten siehe hier.

2016: ein Mitarbeiter der Stadt Wien, dem Wiener Krankenanstaltenverbund berichtet über jene, welche der Totenbeschau zugeführt wurden: 90% aller Sternenkinder erleben ein Armenbegräbnis, nur 10% werden im Auftrag der Angehörigen beerdigt.

Auf Wunsch begleite ich ehrenamtlich Begräbnisse von Sternenkindern, welche im Auftrag der Angehörigen unkremiert beerdigt oder kremiert bestattet werden sollen.

Und ich begebe mich auf Spurensuche

ähnlicher Bericht:

ich wuenschte wir koennten fuereinander da sein