Ein Mitarbeiter vom Wiener Krankenanstaltenverbund, Generaldirektion, Vorstandsbereich Health Care Management, wienkav.at, Zentrale Ombudsstelle meldet Ende Juli 2017:

Der erste Babypoint im Wiener Krankenanstaltenverbund wurde 1992 im SMZ-Ost – Donauspital eingerichtet, weshalb vor 28 Jahren keine Außenstelle des Standesamtes Hietzing im Krankenhaus Hietzing bestanden haben kann.

Nach Rückmeldung und Begleitung durch Sternenkind.info fand die Mutter selbst die Kraft, an die KAV Ombudsstelle zu schreiben und die Unterlagen für Ihre Kind anzufordern. Es folgt der Brief der Mutter - als Email versendet:

Sehr geehrter Mitarbeiter der KAV Ombudsstelle!

Mein heutiger Name lautet .....

meine aktuelle Adresse ist .....

Ich möchte Sie um eine Kopie meiner Krankenakte sowie den Befund der Totenbeschau betreffend meinem Kind - einen Sohn - damals lautete mein Familienname ..., Geburtsdatum und auch Sterbedatum ist der 25.07.1989, bitten! Denn ich suche Unterlagen damit ich die Dokumentation am Standesamt nachholen kann und damit ich nachforschen kann ob und wo mein Kind damals beerdigt wurde.

Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, dass Sie mich nochmals zu einem persönlichen Gespräch einladen würden. Aber ich möchte kein Gespräch, weil mich dieses derzeit wieder sehr überfordern würde.

Ich bin selbst nach 28 Jahren noch nicht wirklich soweit, über den Verlust meines Kindes zu sprechen - für mich wäre es sehr wichtig ein Schriftstück in meinen Händen zu halten, etwas worin ich lesen kann, was damals geschehen ist ob und wo mein Kind begraben wurde. Um die Geschehnisse von damals endlich verarbeiten zu können.

Mir wurde damals nach der Entbindung überhaupt nichts gesagt, was weiter geschieht, auch wurde mir nicht gesagt, dass ich die Möglichkeit gehabt hätte, mein Kind zu beerdigen. Man gab mir ja nicht mal die Möglichkeit, nach der Entbindung, mich von meinem Kind zu verabschieden. Ich hatte damals nicht die Kraft, irgend etwas zu unternehmen, weil ich in ein Trauma fiel und alles verdrängt hatte. Aber irgendwann kam alles hoch und seit diesem Zeitpunkt, der schon viele Jahre zurück liegt, schleppe ich alles mit mir.

Hochachtungsvoll die Kindesmutter

Reaktion:

Sehr geehrte Kindesmutter!

Vielen Dank für Ihr Email vom 1. August 2017. Wir haben sehr großes Verständnis für die schwierige Situation, in der Sie sich befinden. Unsere Einladung zu einem persönlichen Gespräch war lediglich ein Angebot. Selbstverständlich ist es allein Ihre Entscheidung, von diesem Angebot Gebrauch zu machen oder nicht. Wir haben Ihnen alle noch vorhandenen Unterlagen bezüglich Ihres Sohnes Tommy per Post zugeschickt. Mit dabei ist ein Schreiben des Vorstandes der Gynäkologisch-geburtshilflichen Abteilung des Krankenhauses H.. Darin wird unter anderem auch erklärt, warum keine weiteren Unterlagen mehr verfügbar sind. Wir hoffen, dass wir Ihnen mit den zugesandten Unterlagen ein wenig helfen konnten.

Mit freundlichen Grüßen

ein Mitarbeiter der KAV Ombudsstelle.

Vielleicht, hilft es anderen, was Elfi in Bezug auf ihre Sternenkinder in Erfahrung gebracht hat. Sie schrieb an die Wiener Friedhofsverwaltung: Gibt es Unterlagen über Begräbnisse wegen meiner Kinder, welche 1974, 1973 und 1975 jeweils vor Ausstellung ihrer Geburtsurkunde starben. Meine Kinder habe ich in Wien geboren, von da an verliert sich für mich der letzte Weg meiner Kinder.

 

Reaktion:

Sehr geehrte Frau E.,
vielen Dank für Ihre Anfrage.

Leider konnten keine Angaben zu den Beerdigungen Ihrer Kinder gefunden werden. Vielleicht liegen am Wiener Zentralfriedhof (Tel 0043 1 53469 28403) Unterlagen auf.

 

Die Bestattung der Föten fand im Zeitraum zwischen 1973 und 1975 in Schachtgräbern der Gruppe 18 des Wiener Zentralfriedhofs (heute der Innenbereich der Gruppe 18 - Wiesenfläche) statt.

Ein Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung für den Wiener Zentralfriedhof.

Gruppe 98 - jetzt Naturgarten am Wiener Zentralfriedhof
Gruppe 98 - jetzt Naturgarten am Wiener Zentralfriedhof

Liebe Mutter,

vielen Dank für Ihre Anfrage, die wir von der Bestattung Wien zur direkten Beantwortung erhalten haben. Gerne informieren wir Sie, dass in dem genannten Zeitraum, die von Krankenhäusern überstellten verstorbenen Babys, grundsätzlich in der damaligen Gruppe 98 bestattet wurden.

Dies erfolgte jedoch namenlos - wir haben dazu keinerlei Unterlagen über Familiendaten oder medizinische Umstände erhalten. Es liegt daher keine genauere örtliche Zuordnung des besagten Grabes in der Gruppe 98 vor. Auf dem damaligen Areal der Gruppe 98 befindet sich heute der Naturgarten (siehe Bild). In der Beilage übermitteln wir Ihnen den Plan des Wiener Zentralfriedhofs zur Orientierung (siehe Seite 2). Wir bedauern, dass wir Ihnen keine genaueren Details liefern können und stehen Ihnen gerne für Rückfragen zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

ein Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung für dem Wiener Zentralfriedhof