Krone 14.4.2019 Masern ist keine harmlose Kinderkrankheit

Entzündungen der Lunge, der Hirnhäute oder der Hornhaut des Auges können zu geistiger Behindern, Blindheit oder zum Tod führen.

Das Masernvirus hat einen Vorteil: Es kann nur von Mensch zu Mensch übertragen werden. Das macht es ausrottbar. Dafür müsste sich aber jeder dagegen immunisieren lassen. Die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion über kleinst Schleimabsonderungen beim Sprechen, Niesen oder Husten. 

Je mehr Personen auf engstem Raum zusammenkommen, umso größer die Gefahr der Weitergabe, also etwa in einem Wartezimmer, öffentlichen Verkehrsmitteln, Schulen oder Kindergruppen. Das Heimtückische daran ist, dass man bereits mehrere Tage vor Auftreten der ersten sichtbaren Symptome  - typischer Hautausschlag mit hellroten, flächig ineinander fließenden Pünktchen, der hinter den Ohren beginnt und sich über das Gesicht auf den ganzen Körper ausbreitet - hoch ansteckend ist. Daher kann sich die Krankheit so rasant ausbreiten. In der Folge entwickelt sich die volle Ausprägung mit hohem Fieber, Erschöpfung, Schwellung der Lymphdrüsen, Kopf- und Bauchschmerzen.

Das Virus greift die Bindehaut der Augen an, verursacht Entzündung und Lichtempfindlichkeit. Auch Keimdrüsen, Mittelohr und Atemwege können beeinträchtigt sein. Unfruchtbarkeit, Schwerhörigkeit, Erblindung, Lungenentzündung drohen. Selten sofort, manches mal noch nach Monaten, Jahren oder Jahrzehnten.

Bis zu einem Drittel bedürfen Spitalsbetreuung, da das Virus das Immunsystem angreift und zu einer "Superinfektion" führen kann. Die Körperabwehr lässt sich monate- bis jahrelang vom Organismus nicht gänzlich wiederherstellen, man bleibt abfälliger für andere Krankheitserreger.

Kinderarzt Dr. Rudolf Schmitzberger aus Wien von der Österreichischen Ärztekammer warnt daher davor, die Gefahr zu unterschätzen, vor allem auch bei Erwachsenen: "Diese Erkrankung kann häufig schwer, manchmal sogar tödlich verlaufen."

Er plädiert daher nicht nur für die Impfung als Risikovermeidung, sondern hält auch den Nachweis eines aufrechten Impfschutzes bereits vor dem Eintritt in Einrichtungen wie Kindergärten, Schulen sowie Universitäten für sinnvoll.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet: Die Zahl der Masern-Fälle seit Januar 2019 weltweit um 300 Prozent gestiegen .....

Es kommt z.B. auf den Impfstoff und die Entwicklung/ Gesundheit ihres Kindes an, daher Fragen Sie den Arzt ihres Vertrauens, denn geimpft werden kann abweichend von folgender Impfempfehlung: Die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Roeteln sollte im Alter von 11-14 Monaten und die 2. Masern-Mumps-Roeteln-Impfung im 2. Lebensjahr im Alter von 15-23 Monaten durchgefuehrt werden. Die 2. Impfung ist dabei keine so genannte „Auffrischimpfung“, sondern wichtig fuer einen sicheren und kompletten Impfschutz.

Eine Mutter beschrieb, das ihr Kind 6 Monate alt war, als ihr Sohn sich mit Masern angesteckt hatte. Mit 14 Jahren starb er an den Folgen ....
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