Wien, 20.8.2016

Was uns (von Sternenkind.info) bewegt

Dieser Tage gab es auf Facebook den Hinweis "177 Jahre Fotografie - wir feiern die Erfindung der Fotografie. Ein Hoch auf Bilder, die uns neue Perspektiven eröffnen und die Welt vereinen". Damit sind gewiss nicht nur die Millionen Berichte über Sternenkinder und Selfies gemeint, welche die sozialen Netzwerke fluten.

Wie viel Kraft in einem Bild /Bericht stecken kann, beweist z.B. der Bericht über den kleinen Jungen aus Aleppo. Mit Staub und Blut bedeckt, sitzt er verloren und verängstigt in einem Rettungswagen. Wie aus einem Maschinengewehr geschossen: Die zuvor erlebte Abfolge von traumatischen Erlebnissen spiegelt sich in seinen leeren Augen wieder. Eine Seele, die Tränenlos weint.

Auch andere Fotos haben in der Vergangenheit die Welt bewegt: Das "Napalm Mädchen" in Vietnam, die "Staubfrau", die aus den Trümmern des World Trade Centers fliehen, der Eisbär, der auf dem letzten Rest einer kleiner werdenden Scholle treibt - all das sind und waren Bilder, die uns aufgerüttelt haben, die der Realität ein Antlitz gaben, die uns nicht länger wegsehen ließen.

Sie alle wurden Fotografiert und die Bilder veröffentlicht, ohne das zuvor durch den Fotografen gefragt wurde: Darf ich die fotografieren? und darf ich anschließend die Bilder veröffentlichen?" Durch das Aufzeigen von Einzelschicksalen soll aufgezeigt werden, was der Mensch dem Menschen und der Erde antut. Vielleicht werden Herzen erweicht: die Bilder sollen aufrütteln, und dazu bewegen, etwas ändern zu wollen.

Ähnlich geht erging es in den letzten Wochen jenen Menschen, welche in der Klinik lagen - denn die EU brauchte Fotos für Zigarettenpackungen. Bilder von Menschen mit Sauerstoffgerät oder ein Foto von der Zigarette rauchenden Frau, welche einem Kind den Rauch ins Gesicht bläst und das etwa 3 jährige Kind dreht sich angewidert weg.

Vielfach lese ich auch Berichte - von Müttern geschrieben - die es bedauern oder als Wunde erlebt haben, das der Partner es vorgezogen hat, Berufstätig zu sein statt mit der Frau zum Gyn. zu gehen, um gemeinsam die Feststellung einer Schwangerschaft zu erfahren oder um gemeinsam und zeitgleich den Entwicklungsfortschritt des Kindes durch den Arzt, Ultraschallbilder etc zu erfahren. Was aber ist, wenn der Arzt eine einzige oder eine Vielzahl an Hiobsbotschaften der Schwangeren mitzuteilen hat? Zu einem späteren Zeitpunkt will der Vater mit zur Untersuchung, Teilnehmen an der Gestaltung des Begräbnisses, ein Kopie vom Ultraschallbild des gemeinsamen Kindes. Hier verwechseln zahlreiche Frauen die Rechte des Kindes mit der Angst oder Sorge, durch den Partner noch einmal verletzt oder durch den Partner noch einmal im Stich gelassen zu werden.

Auch kann es Rache sein, das diese Frauen dem Partner verweigern, das er teilnehmen kann an dem, was er sich - spät aber doch - gewünscht hat von Ihr?

Bei den Betroffenen Kindern ist die Mutter offenbar der falsche Ansprechpartner: Um seinem Kind geben zu dürfen, darf der Vater selbst zum Standesamt Österreich, Standesamt und zur Friedhofsverwaltung gehen, um die Urkunde und den Grabplatz von seinem Kind zu erfahren. Auch darf er selbst Fotos vom Grab seines Kindes machen - ohne Zustimmung der Mutter. Wegen Eingriff in die bestehende Grabgestaltung in der Friedhofsverwaltung nachfragen: Auch Zeichen der Trauer dürfen durch alle - so auch der von der Mutter abgelehnte Vater und seine Eltern - ablegen (Dinge, die man leicht wieder entfernen kann). Alles darüber hinaus gehende in Bezug auf die Grabgestaltung und die Grabnutzung entscheidet die Friedhofsverwaltung.

Jedes Kind hat Vater und Mutter, seine und Ihre Eltern als Großeltern. Jedes Kind hat das Recht auf die Trauer durch alle Angehörigen - unabhängig davon, was die Mutter sich wünscht oder zulässt.

Fotos - ohne Zustimmung des Betroffenen aufgenommen und vervielfältigt werden gemacht in der Hoffnung, das diese Vielzahl an stillen Hilferufen endlich wahrgenommen werden und endlich Änderungen kommen. So gesehen: ein Hoch auf die Bilder/ Berichte, wenn solche unser zukünftiges Handeln beeinflussen - hin zu einer Welt voller Liebe, Wertschätzung, Achtung, Respekt.