Ich erinnere mich an eine Wiener Mutter, deren Tochter 1957 lebend, aber schwerst behindert durch Alkohol und Lues zur Welt kam. Der Arzt sagte seiner Patientin unter vier Augen kurz nach der Geburt, wenn sie es als Mutter es will, dann ist er als Arzt bereit, der schwerst behinderten Tochter das Lebenslicht auszublasen mit einer Spritze und einem Medikamentencoktail. Die Reaktion der Mutter, nachdem sie sich vom ersten Schock erholte hatte: sie wollte selbst nicht über das Ableben ihres Kindes entscheiden, denn dafür sei nicht sie, sondern der liebe Gott zuständig. Die Tochter wurde 52 Jahre alt.